12. Tag: Thorn in Limburg/NL – mobiblog.ch

12. Tag: Thorn in Limburg/NL

Heutiges Ziel sind die Maasplassen, zu Deutsch; die Maas-Seen, ein grosses Süßwassersportgebiet in der Region Belgisch-/Niederländisch-Limburg. Entstanden sind diese vielen Seen neben der Maas erst Mitte des 20. Jh. durch den Kiesabbau, der für die Deiche zum Schutz der Nordseeküste (Deltawerke) in grossen Mengen gebraucht wurde. 

Wir kamen nach einigen (viel zu langen) Stopps wegen einiger Einkäufe erst am Nachmittag in diese Gegend. Von Peter v.d.H. aus Middelburg (Michael’s Verwandtschaft) hatten wir einige Tipps bekommen. 

Der erste Stellplatz hat allerdings Montag und Dienstag geschlossen.

Man merkt sofort, dass man in den Niederlanden ist. Da fährt man schon mal eine Weile hinter Fahrradfahrern hinterher. Die geniessen hier alle Freiheiten. Und natürlich sind auch die Backsteinhäuser typisch.

So landen wir im Historischen Thorn, der weissen Stadt, in der Provinz Limburg, in der Nähe von Maasbracht. Aus dem Mobi haben wir einen schönen Blick auf die Kirche. 

Auf einem ersten Gang in das Städtchen entdeckt Renate eine Tafel mit einer Geschichte, die das Weiss der Häuser erklärt.

Hier die Übersetzung:

WIE THORN WEISS WURDE
Thorn hatte einst eine imposante Abtei. Ihr ganzes Leben war auf diese Abtei der adeligen Damen ausgerichtet und die Leute von Thorn waren reich. Mit der Ankunft der Franzosen im Jahr 1704 wurde die Abtei aufgelöst und die adligen Damen flohen. Die Abteigebäude wurden nach und nach abgerissen, die Einwohner von Thorn verloren ihren wichtigsten Arbeitgeber und verarmten.

Die versammelte Bevölkerung zog in die großen Häuser ein, die einst von den wohlhabenden Damen der Abtei und ihrem Gefolge bewohnt wurden. Die Franzosen führten Steuern auf die Größe der Fenster und des Kaminofens ein. Um der schweren Last zu entgehen, wurden die Fenster zugemauert und die Kamine verkleinert. Als Zeichen des Stolzes überdeckten die Bewohner die „Narben der Armut“ des Gebäudes, indem sie die Fassaden weiß kalkten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckten die Touristen den besonderen Charakter und die weißen Gebäude des historischen Thorns. Um diesen weißen Charakter zu unterstreichen, wurden die Häuser, die damals noch nicht weiß waren, schnell weiß gestrichen.

Typisch ist neben den weissen Häusern auch das Kopfsteinpflaster, meistens sehr kunstvoll verlegt. 

Am «Pannekoeken-Huis» können wir nicht einfach vorbeilaufen. Michael hat Lust auf einen Pannekoek met Stroop (Melasse), Renate auf einen Appelkoek met Ijs. Vermutlich werden wir danach auf das Abendbrot verzichten.

Die Abteikirche schauen wir uns morgen genauer an. Montags ist sie geschlossen. Das Personal muss sich wohl von gestern erholen.

Hier auf dem Platz kommen wir schnell mit Niederländern in Kontakt und erhalten weitere Tipps für die Umgebung.

Gefahren: 130 km

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