94. Tag: Jugenderinnerungen – mobiblog.ch

94. Tag: Jugenderinnerungen

Am Nachmittag haben wir eine Verabredung mit einem Jahrgangskollegen von Michael in Würzburg-Heidingsfeld. Heidingsfeld ist gleichzeitig auch der Geburtsort von Michaels Vater. 

Am Vormittag spazieren wir noch etwas am Main entlang. 

Ein Angler bietet reichlich Action. Drei Mal beissen grosse Fische an. Der erste Fisch kann sich schnell befreien. Mit dem zweiten, vermutlich ein Karpfen, kämpft der Angler fast eine halbe Stunde. Der Fisch schien schon müde und reif für den Käscher, da verheddert sich die Angelleine in den Steinen am Ufer und reisst. Den dritten Fisch, schon wieder ein stattlicher Karpfen, brachte er schliesslich an Land. Auch hier ging wieder ein harter Kampf voraus.

Am kleinen Yachthafen vorbei, laufen wir noch bis zum Kraftwerk. 

Auf der Weiterfahrt wollen wir über Land in Richtung Würzburg fahren. Durch eine Umleitung werden aus 38 Kilometern plötzlich über 50 und von der Landstrasse landen wir auf der Autobahn. 

In Heidingsfeld, wo Michaels Vater 1888 geboren wurde, laufen wir auf alten Pfaden seiner Ahnen durch die Gassen. 

Als 10-jähriger war Michael ein einziges Mal hier. Damals schon lagen seine Grosseltern längst auf dem Friedhof, weshalb es Erinnerung nur die aus Vaters Erzählungen gibt. Die Vorfahren besassen hier ehemals auch ein Stück Weinberg. 

Die heftige Bombardierung im März 1945 haben nur einige Häuser überstanden.  So das älteste Haus, das um 1200 gebaut wurde.

Die Kirche hingegen wurde zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. 

Nachmittags empfangen uns Paul und seine Frau Traudl in ihrem schönen Haus oberhalb Heidingsfeld.

Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen tauschen die beiden 80jährigen ehemaligen Miltenberger Jugenderinnerungen aus. Die Bubenstreiche, die Zeit im Ruderclub, und die gleiche Tanzstundendame Helga, selig. Da liegen über 65 Jahre dazwischen und doch fühlt man sich immer noch sehr verbunden.

Wir müssen weiter, denn wir brauchen noch einen Übernachtungsplatz. In Marktheidenfeld gibt es einen Stellpatz bei einem Hotel/Gasthof. Man könne dort auch sehr gut essen, worauf wir uns schon freuen. Leider hat der Gasthof ausgerechnet an diesem Wochenende geschlossen. Immerhin haben wir einen Übernachtungsplatz. Wie das mit der Bezahlung der Stellplatz-Gebühr geht, werden wir sicher morgen erfahren. Drei andere Camper stehen auch schon hier.

Gefahren: 100 km. 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert