28. Tag: vorösterliche Prozession in Zamora – mobiblog.ch

28. Tag: vorösterliche Prozession in Zamora

Morgens ist der Himmel bedeckt. Als wir den schönen Stellplatz in Bragança verlassen, kommt langsam die Sonne durch.

Auf der perfekt ausgebauten E82 kommen wir in östlicher Richtung in der bergigen Gegend gut voran. 

Unverhofft schnell sind wir auf spanischem Boden. Man merkt es schlagartig, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Schläge in der Fahrbahn machen ein Landesschild eigentlich überflüssig. 

Die Strasse führt auf einer Hochebene ca. 800 müM. kilometerweit durch karge, manchmal heideähnliche Natur. 

Viele Sträucher «Graue Heide» am Strassenrand bringen etwas Farbe in die Landschaft.

Eine landwirtschaftliche Nutzung können wir hier nicht erkennen.

Wir kommen nach Zamora am Fluss Doero, der in Portugal noch Douro hiess. Der erste Stellplatz, den wir anfuhren, war für uns zu weit von der Altstadt entfernt. Der zweite ist riesig und sicher weniger ruhig gelegen, dafür aber fussläufig zum Zentrum. 

Das alte Zamora liegt auf einem Felshügel über dem Fluss Duero. Diese uralte Stadt zählt heute etwa 60’000 Einwohner. Die Besiedlung geht auf die Bronzezeit zurück, hat römische Vergangenheit. Auch Berber und Mauren hinterliessen ihre Spuren. Zamora gilt als ein „Museum der Romanik“. Viele seiner 26 Kirchen wurden im romanische Stil des 12./13. Jh.s errichtet.

In 10 Minuten sind wir zu Fuss bei der Stadtmauer und werden von einem Storchenpaar begrüsst.

Als Erstes besichtigen wir die Kathedrale «Santa Iglesia». Von aussen fotographisch nicht zu erfassen. Von innen sehr eindrücklich.

Es ist kühl in diesen Gemäuern. Aber die vielen Kostbarkeiten sind sehenswert. 

Wir laufen weiter in die Altstadt und bewundern weitere prächtige Bauten. Wie das Theater, das dem spanischen Dramatiker, Journalisten und Humoristen Miguel Ramos Carrión (1848-1915) gewidmet wurde.

Später stossen wir auf viele Leute mit festlicher Kleidung und (künstlichen) Palmwedeln. Auf irgend etwas wartet man hier.
Wie wir erfahren, startet bald eine Prozession, wofür Zamora berühmt ist, besonders in dieser vorösterlichen Zeit. 

Bei diesen Feierlichkeiten kommt der Musik eine ganz besondere Rolle zu: Gregorianische Gesänge und Choräle verstärken den Glanz der Prozessionen. 

Bei diesen Festzügen ziehen die Mitglieder der verschiedenen Bruderschaften und Zünften in ihren charakteristischen Gewändern durch die Straßen und tragen dabei Heiligenskulpturen im Rhythmus der Trommeln und der Musik. Büsser verhüllen ihre Gesichter unter spitze Kapuzen und tragen Heiligenskulpturen.

Viele reisen dafür extra von weit her an, wir hingegen landen rein zufällig hier. 

Gefahren: 100 km

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