Samstag, 20. August
Wir hatten morgens einen wunderbaren Ausblick auf die vielen kleinen Inselchen in der Ostsee. Die Kormorane und Enten waren mit ihrer Morgentoilette auch nicht früher als wir. Kummer macht den Leuten hier, dass die vielen Vögel die Bäume so schädigen, dass sie absterben. Bevor wir uns auf den Weg machten, kauften wir noch bei der Fischräucherei beim Hafen ein. Verschiedene Arten geräucherten Lachs und viel zu viel, wie sich abends herausstellte, aber die Auswahl war so verlockend. Und was sieht Michaels geschultes Auge, als wir zum Auto gingen?: eine Beason 31, die im leichten Wind soeben hinaus segelte. Typisch, sie segelte, während andere Segler motorten. Mit der Segelnummer 200 ein frühes Baujahr. Wir hatten die Nummer 360 von den 400 gebauten. Unser backoffice in Munkeldal hatte recherchiert, wo der Ortsname Timmernabben herkommt: Timmer = Holz, nabben = ein lokales Wort für Landzunge. Im 16. und 17. Jahrhundert war hier ein Hafen und Verladeplatz für Holz des Kantons Småland und den umliegenden Inseln. Später baute man hier viele Segelfrachtschiffe, wovon heute nichts mehr zu sehen ist, ausser vielleicht Teile, aus denen diese Bank gebaut wurde.
Dann ging es endlich auf der E20 rasch voran, an Kalmar vorbei und direkt auf die 6 km lange Brücke nach Öland. Die Brücke wurde im September 1972 eröffnet. Wir fuhren hier 1978 mit unserem 1. Mobi schon einmal drüber. Unsere Fahrspur war wegen eines Radrennens eingeschränkt. Mit nur 50 km/h sind 6 Kilometer recht lang. Färjestaden, der erste Ort auf der Insel, war wegen des Rennens auch im Verkehrs-Chaos. Viele Umleitungen, keine Parkplätze mehr, – also schnell weiter in Richtung Borgholm. Die Vegetation auf der Insel ist deutlich anders, auch trockener, wie uns scheint. Viel Buschwerk und steppenartige Weiden mit Schafen. In Glömminge hielten wir und schauten uns die schlichte Kirche und Nebengebäude aus dem 14. Jahrhundert an. Renate erinnerte dies an die Kirche in Grünow, wo ihr Urgrossvater als Pastor wohl in ähnlich spartanischer Umgebung gelebt haben muss.
In Borgholm wählten wir keinen der zwei Stellplätze am Wasser, sondern den Platz bei Stefhan, auf Empfehlung der Schweden von gestern. Wir stehen hier im Grünen und ruhig am Rande der Stadt. Es leben einige Hasen hier, die kamen ganz zutraulich und liessen sich verwöhnen. Apfelstückchen hatten sie am liebsten. Sie hatten Glück, dass wir unser Abendessen schon besorgt hatten. Der geräucherte Lachs in diversen Varianten war sehr fein, aber viel zu üppig.
Gefahren: 95 km
Wir hatten Probleme mit unserer Internet-Verbindung. Also wurde der Blog erst am nächsten Tag nachgeführt.