Mittwoch, 17. August
Wir haben „wild“ bestens geschlafen. Es war morgens bedeckt, aber noch trocken. Ein riesiger Raubvogel drehte auf dem Feld vor uns seine Runden. Er hatte sicher um die 2 Meter Spannweite, was auf diese Entfernung jedoch schwer zu definieren war. Leider wissen wir nicht, was dies für ein Vogel gewesen sein könnte. Wer weiss das? Der Landwirt, den wir gefragt haben, wusste es auch nicht. Hingegen bekamen wir Auskunft, dass auf dem Feld Flachs angebaut wurde. Aus den Körnern wird Öl gepresst, das in der Farbindustrie verwendet wird.
Wir benötigten wieder einmal etwas Bargeld. Unser Navi führte uns zum nächsten Geldautomaten in Söderköping. Während Michael Geld bezog, gab es Renate bei einem Marktstand für Heidelbeeren wieder aus. Dann fuhren wir nach Stegeborg, um einen Eindruck der Schärenlandschaft an der Ostküste zu bekommen, wenigsten vom Land aus. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Gegend: niedrige Felsenhügel, kleine Wälder, dann wieder weite flache Felder mit Getreide, ab und zu auch Vieh auf der Weide, und natürlich unzählige Buchten mit kleinen Häfen. Die Stägeborg Ruine steht beim hier schmalen Fahrwasser des Slätbaken Fjords. Hier müssen alle Boote von und zum Göta Kanal vorbei kommen.
Zurück auf der E22 machten wir etwas Strecke bis Valdemarsvik um dort Mittagspause zu halten. Wir konnten hier auf dem Stellplatz auch entsorgen und Frischwasser nachfüllen. Weiter ging es nach Gamleby auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Es regnete leicht. Der Campingplatz dort liegt schön, hatte jedoch Schweizer Preisniveau, weshalb wir weiter fuhren nach Västervik. Hier stehen wir super auf einem Stellplatz direkt an der Ostsee mit Stromanschluss für ein Drittel des Preises. Die Aussicht wäre prächtig, wenn es nicht regnen würde. Michael nützt den Regen, um die Fenster zu reinigen. Der Regen wäscht dann das Spühli weg und es gibt keine Schmutzstreifen. Diese verrückten Schweden halten ihre Mittwochs-Regatta doch tatsächlich auch bei diesem Schietwetter ab. Wir aber sassen hoch und trocken und warm und genossen es zuschauen zu können.
Gefahren: 165 km