41. Tag: Ein Tag in Wittstock/Dosse – mobiblog.ch

41. Tag: Ein Tag in Wittstock/Dosse

Das Wetter ist heute Morgen nicht eindeutig. Es ist schwül-warm, schwankend zwischen Nieselregen und Sonnenschein, der durch hohe Wolken diffus gefiltert wird. 

Genauso unschlüssig wie das Wetter sind auch wir. Wir wollen aber auf keinen Fall weiterfahren, ohne die Stadt gesehen zu haben. Mit Regenjacken machen wir uns auf den Weg.

Die Kleinstadt Wittstock hat 16’000 Einwohner. Sie entstand aus einer slavischen Siedlung, wurde 946 in der Stiftungsurkunde für das Bistum Havelbergs erstmals erwähnt und ist damit eine der ältesten Städte Brandenburgs. 

Ausserhalb der Stadtmauer fällt uns zuerst eine riesige Industrie-Ruine auf. 1968 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Paulschen Tuchfabrik mit vormals 400 Beschäftigten der VEB Obertrikotagenwerk „Ernst Lück“ gegründet. 1989 hatte er als größter Arbeitgeber der Stadt 2800 Beschäftigte. Er wurde 1990 von der Treuhand abgewickelt. Die Nachfolgefirmen konnten sich nicht etablieren, die letzte ging 1997 in die Insolvenz.

Dann kommen wir am letzten Giebelhaus der Stadt vorbei. 

Vor dem Rathaus beleben einige Marktstände den Platz. 

Trauen und Beraten. Man tut hier etwas für die Bürger.

Die St.Marienkirche, Baubeginn im 13. Jh., eine Hallenkirche in Backsteingotik.

Ein auffallend schöner Altar vom Lübecker Bildschnitzer Claus Berg 1550 gefertigt. 

Beim Gröper Tor. 

Hier ist die Stadtmauer gut zu sehen. Sie ist 2’500 Meter lang und war ursprünglich bis zu elf Meter hoch. Davor waren Wall- und Grabenzonen.

Die Häuser sind alle schön renoviert

Durch hübsche Anlagen kommen wir zurück zum Stellplatz.

Wir beschliessen, den Rest des Tages hierzubleiben. Es ergeben sich auch interessante Gespräche mit anderen Campern. Neben uns steht einer aus Schwerin. Es stehen auch 2 Camper mit netten Leuten aus Südschweden hier. 

Michael macht am Nachmittag noch einen Spaziergang und entdeckt bei der Fabrik-Ruine eine Publikation für die neue Nutzung des Areals. Dieser Zeitplan stimmt wohl nicht mehr ganz. Es scheint, als wäre hier noch nicht viel passiert. Der Berliner Flughafen hat’s vorgemacht. 

Das Wetter ist sehr wechselhaft. Kurz scheint sogar die Sonne und wir wagen es, die Stühle aufzustellen. Aber lange hält diese Phase nicht an. Abends gibt es sogar Gewitter und Regen.

Gefahren: 0 km

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