14. Tag, Sonntag, 14. April 2019
Was für eine besch . . . ne Nacht. Das Ralleyfahrer-Geröhre endete zwar nach 22 Uhr, aber das orientalische Festmusik-Gedudel ging bis 3 Uhr morgens. Danach gab es noch die lauten Abschiedszeremonien auf dem Parkplatz. Aber auch das muss man einmal erlebt haben. Wir sind ja Gäste hier.
Ansonsten würde man hier auf diesem Platz aber sehr gut stehen.
Michael schaut heute nach dem Frühstück noch die letzten Runden des F1-Rennens von Shanghai im Fernseher an.
Renate schaut hingegen lieber live die Ralley-Autos, die seit heute Morgen um 8 Uhr ohne Schalldämpfer durch den Ort donnern. Leider konnten wir nicht herausfinden was deren Aufgabe war. Um Tempo ging es wohl nicht, obwohl die Geräusche das vermittelten. In der Schweiz bekäme man für so einen Anlass in einer Ortschaft ganz sicher keine Genehmigung.
Wir fahren heute eine Etappe in westliche Richtung.
In Carpentras sehen wir bei der Durchfahrt einen riesigen Flohmarkt.
Die Natur ist hier im Rhonetal deutlich weiter. Wir sehen mehr Blüten. Auch die Bäume haben mehr Grün.
In Orange fahren wir auf den Stadtgründungsbogen zu. Er strahlt förmlich in der Sonne.
Gleich daneben ist ein schöner Parkplatz, auf dem wir (und einige andere Camper auch) eine Mittagsrast machen.
In Pont-St-Esprit überqueren wir die Rhone.
In Barjac, einem kleinen Ort in der Region Okzitanien, sehen wir ein mächtiges Schloss, das uns zu einem kurzen Halt verleitet. Das Schloss stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde immer wieder umgebaut. Ende Juli findet hier das Festival „Chansons et paroles“ (Lieder und Worte) statt.
Wir kommen in die karge Landschaft der Cevennen. Umso mehr fällt der leuchtend blühende Ginster auf.
Unser Ziel ist der Stellplatz in Banne, einer Gemeinde im Departement Ardèche, mit nur etwa 700 Einwohnern.
Die Strassen dorthin werden immer schmaler und auf den letzten Metern im Ort müssen wir uns durch eine sehr enge Passage mogeln.
Die Lage entspricht der Beschreibung der Stellplatz-App. Einfach toll.
Die Gemeinde stellt hier einen Platz hinter der Kirche zur Verfügung, von wo wir eine wunderbare Sicht in die Umgebung, sowie hinüber zum anderen Ortsteil und zur alten Festung haben.
Nachdem wir uns installiert haben, spazieren wir dort hinüber. Die Festung und das ehemals stattliche Schloss aus dem 12. Jahrhundert sind nur noch Ruinen.
Von der Terrasse haben wir einen weiten Blick in die Umgebung, wie auch zum Wald „de Païolive“. Die alten Pferdeställe mit Platz für 35 Tiere sind wieder intakt gestellt worden und geben einen Eindruck dieser einst mächtigen Anlage.
Bei einem Maulbeerbaum erklärt uns ein französisches Paar, dass diese Bäume hier in der Region sehr häufig sind. Sie dienten als Futter für die Seidenraupen, die man für die hier einst verbreitete Seidenproduktion benötigte.
Gefahren: 120 km