Bevor wir den Stellplatz in Neustrelitz verlassen, sollen die Enten auch etwas zum Frühstück bekommen. Offenbar haben sie aber Mühe mit dem harten Brot.
Renate möchte heute alten Erinnerungen nachgehen, als die Familie in Holzendorf bis zur Flucht 1944 vorübergehend in einem Bauernhof von Verwandten untergebracht war. Ob es diesen Bauernhof der Rodenbecks überhaupt noch gibt? Werden noch Erinnerungen wach, u.s.w. ?
Die Strasse nach Neubrandenburg ist gesperrt. Die Umleitung führt über Penzlin, was auch eine sehr schöne Strecke ist. Diese leicht hügelige mecklenburgische Landschaft und gleichzeitig der Blick in die Weite sind einfach toll.
Wir erreichen Holzendorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Eine junge, sehr nette Bewohnerin versucht uns weiterzuhelfen. Aber keiner weiss etwas von einem ehemaligen Rodenbeck’schen Bauernhof. Man verweist uns auf ein weiteres Holzendorf 22 km weiter.
Über Wolfshagen kommen wir nach Holzendorf im Landkreis Uckermark. Auch hier bemüht sich eine reizende Anwohnerin uns zu helfen. Am Telefon befragt sie alte Bewohner, aber alle Mühe ist vergebens. Auch hier kann sich niemand (mehr) an diesen Hof erinnern. So drehen wir unverrichteter Dinge um und steuern unser heutiges Ziel in Malchin an. Ende Nostalgie!
Das heisst die gleiche Strecke bis Neubrandenburg zurück und dann querbeet nach Malchin.
In Wolfshagen fällt ein Denkmal mit zahlreichen Objekten auf. Sie wurden von den Grafen von Schwerin errichtet, wie diese Königssäule.
Nach Neubrandenburg zwingt uns dieser Anblick zum Anhalten. Es ist nicht etwa das «Mohnfeld bei Argenteuil» von Monet, sondern ein Foto von uns bei Neubrandenburg. Leider fehlt heute das Sonnenlicht.
Die Landschaft bietet immer neue Eindrücke.
Der Stellplatz beim Malchiner-Kanu-Club entspricht der positiven Bewertung. Sicher ein Grund, warum er eigentlich schon belegt ist. Aber der freundliche Betreiber lässt uns auf einem der PKW-Plätze übernachten.
Von hier starten viele Wasserwanderer zum Kummerower See und die angrenzende Natur.
Wir hatten tagsüber bewölkten Himmel und ab und zu etwas Regen.
Gefahren: 190 km
Das habe ich noch vergessen: Am 24.1.1945 hat uns der Knecht mit dem Pferdewagen von Holzendorf nach Brüel gebracht und von dort sind wir mit dem Zug nach Wisma gefahren und einen Tag später nach Lübeck, wo wir am 26. Jan. im Lager ankamen! Renate, kannst du dich erinnern? Zum Glück gibt es das Tagebuch unserer Mutter!
Danke Dagmar, da waren wir total auf den Holzweg mit den anderen Holzendörfern.
Gruss, Renate und Michael
Also Holzendorf gehört zu dem Ort Müsselmow und liegt nicht weit weg von Kuhlen-Wendorf. Zwei Vorschläge: Von Schwerin auf der B104 Richtung Brüel. Kurz vor Keezer Schmiede rechts abbiegen Richtung Kuhlen-Wendorf. Oder von Crivitz (bei Schwerin) auf der L9 über Kuhlen-Wendorf nach Holzendorf. Wie gerne wäre ich bei euch!! Liebe Grüsse Dagmar