Auf unserer letzten Tour hat sich bei unserem LMC Explorer (Baujahr 2015) auf der Beifahrerseite zweimal ein Kotflügel gelöst, siehe Foto. Wie ein Jahr vorher auch schon der Kotflügel auf der Fahrerseite. Die Befestigung ab Werk, – nur mit oben drei Kunststoff-Clips und unten an den Enden je eine Schraube -, hält den Belastungen nicht dauerhaft Stand. Wir sind da kein Einzelfall. Unterwegs trafen wir einen anderen Explorer-Eigner aus dem Raum Stuttgart, der hat das ganze Teil sogar auf der Autobahn verloren.
Auch wir hatten beim 2. Mal richtig Glück, als der Kotflügel nur noch an einer Schraube hing.
Die Notreparatur unterwegs mit der 2-Komponenten-Epoxi-Klebmasse hält zwar immer noch. Trotzdem möchten wir, – nun wieder zuhause -, beide Kotflügel dauerhaft befestigen. Das soll mit einer Verschraubung mit Edelstahl-Senkschrauben erreicht werden, auch wenn das optisch vielleicht nicht ganz so schön aussieht. Bei dieser Aktion sollen auch gleich diese, schon sehr frühzeitig stark verwitterten, Dichtungsprofile ersetzt werden.
Bei der diesjährigen Dichtheitsprüfung beim LMC-Vertragshändler «Camperland in Bösingen» ergab meine Nachfrage erfreulicherweise, dass man noch wenige Meter dieser Gummidichtung an Lager hat. Hier läuft das unter «Y-Profil (Gummidichtung für Radblende) zum Preis von Fr. 6.60 pro Meter.
Der folgende Beschrieb dieser Aktion dient vielleicht dem einen oder anderen Camper mit ähnlichem Problem:
Die Kotflügel sind unten an beiden Enden mit je einer Schlaube fixiert. Nach dem Entfernen der Abdeckkäppchen (einige fehlen schon) lassen sich die Schrauben herausdrehen. Danach lässt sich der Kotflügel im Normalfall nach oben abheben. In meinem Fall war die Notreparatur über den Vorderrädern mit dieser Epoxi-Klebmasse jedoch so stabil, dass das Lösen nicht ganz so einfach war.
Die vorderen Kotflügel sind je an drei Punkten eingehängt. Die hinteren nur an zwei. Einer davon war bei unserem Fahrzeug auch schon abgebrochen. Also höchste Zeit, auch diese besser zu befestigen.
Das Entfernen der alten Gummidichtung geht recht leicht. Aber die zurückbleibende Dichtmasse vom Kotflügel zu entfernen ist recht aufwändig. Mit Putzwolle, Terpentinersatz und etwas Geduld geht aber auch das. Dabei sind Gummihandschuhe zu empfehlen. Das Aufziehen des neuen Profilgummis, in dem die Dichtungsmasse bereits enthalten ist, braucht dann nochmals etwas Geschick und Geduld.
Vorher wurden noch die Löcher für die Schrauben in den Kotflügel gebohrt und das Versenkloch der Schraube angepasst (ich habe dazu einen Senker etwas spitzer angeschliffen, siehe letztes Bild ganz unten).
Bei den vorderen Kotflügeln diente als Position für die Bohrung das Zentrum der drei schwarzen Kunststoffklammern.
Bei den hinteren Kotflügeln sind (bei uns) weisse „Klammern“ ohne ein «Zentrum». Da muss man selbst eine Markierung vornehmen.
Das Bohrloch an diesen verstärkten Stellen hat den Vorteil, dass hier die Materialstärke doppelt so dick ist. Also vorteilhaft für das Versenker-Loch und letztlich die Stabilität der Verschraubung.
Das Montieren der Kotflügel am Fahrzeug ist dann noch etwas knifflig. Da die meisten Haken abgebrochen sind, müssen zuerst die Schrauben an beiden Enden des Kotflügels in die bestehenden Löcher am Fahrzeug gefummelt und angezogen werden. Wenn das geschafft ist und die Position der Kotflügel stimmt, können die Löcher für die Befestigungs-Schrauben vorgebohrt werden. Dabei ist es empfehlenswert einzeln vorzugehen, d.h. nach jeder Bohrung gleich die Schraube zu fixieren.
Fertig angeschraubt fallen die Edelstahlschrauben auf dem grauen Kotflügel gar nicht so auf, so jedenfalls meine Meinung. Auf jeden Fall kann man in diese Verschraubung mehr Vertrauen haben, als in die eingehängten Kunststoffhaken.
Mit den neuen Gummiprofilen verbindet sich die Hoffnung, dass diese inzwischen aus einem beständigeren Material bestehen und nicht wieder so schnell vergilben und spröde werden.
Materialbedarf:
2 x 190 cm Profilgummi für die vorderen Kotflügel
2 x 180 cm Profilgummi für die hinteren Kotflügel
2 x 3 Edelstahl-Senkkopfschrauben für vorne (4 x 50 mm)
2 x 2 Edelstahl-Senkkopfschrauben für hinten (4 x 50 mm)
Terpentin-Ersatz für das Entfernen der alten Dichtmasse
Etwas Putzwolle für das Entfernen der alten Dichtmasse
Gummihandschuhe
Akkubohrer
Bohrer 3 und 5 mm
Senker zum Ansenken der Bohrlöcher
Bit-Einsätze für Schraubendreher
Schere
Materialkosten: Profilgummi und Schrauben ca. Fr. 50.-
Arbeitszeit: etwa 6 Stunden (als Bastler), ein Fachmann muss das schneller können:
Sehr gut !
Ich stehe vor einem ähnlichen Problem an meinem Eura Mobil.
Ich habe jedoch vor die 2 Schrauben die den Kotflügel unten halten rauszudrehen,alles gut zu säubern und mit elastisch bleibendem Sika Kleber festzukleben .Dichtungen zwischen den Anbauteilen und der Karosse sind beim Eura nicht vorhanden.
Guten Abend Franz
Sikaflex hält suoer. Damit habe ich früher auf dem Boot immer gute Erfahrung gemacht.
Da bei unserem LMC jedoch Dichtungsgummis zwischen Kotflügel und Fahrzeug vorhanden sind, schien mir die Lösung mit den Schrauben besser, weil einfacher demontierbar, falls erforderlich.
Gruss, Michael