Damit wir einen Parkplatz erwischen, sind wir schon kurz nach 9 Uhr beim Auswandererhaus. Das war gut so, denn wenig später hätten wir mit unserem Vehikel schon Platzprobleme bekommen.
Um 10 Uhr öffnet das Auswandererhaus seine Tore. Hier müssen alle, trotz der Kontrolle des Covid-Zertifikats, immer die Maske tragen.
Auf dem Rundgang wird sehr anschaulich vermittelt, unter welch’ widrigen Umständen die Auswanderer am Anfang auf den Segelschiffen reisen mussten und wie lange sie unterwegs waren: 6 Wochen bis Amerika und 15 Wochen bis Australien. Erst als die schnelleren Dampfschiffe aufkamen, war man in 5 Tagen in New York.
Wir erhalten eine Flut von Informationen. Einerseits über viele Tafeln, andererseits über Audio-Beitrage an POI-Stationen. Alles sehr interessant, aber auch sehr ermüdend (speziell für uns Alte).
Die Gründe einer Auswanderung waren sehr vielfältig.
Hier werden Biographien einiger Persönlichkeiten erzählt.
Hier werden die Enge und die widrigen Umstände auf der langen Schiffspassage verdeutlicht.
Bei der Ankunft in Amerika erwartet die Auswanderer den Glanz der Neuen Welt, aber noch einmal eine harte Zeit bis sie eine Existenz aufbauen können.
Eine ganz andere Abteilung befasst sich mit der Auseinandersetzung um Migration. Die Figuren sind bis ins Letzte naturgetreu nachgebildet.
Zuletzt kann man noch gezielt nach Auswanderern suchen, z.B. aus der eigenen Familie. Wir fanden nur Aufzeichnungen von USA, Südamerika und Australien, nicht aber von Afrika.
Später fahren wir in Richtung Ostfriesland weiter. Der 2004 erbaute Wesertunnel mit einer Länge von 1646 Meter verkürzt unsere Strecke enorm. 40 Meter tief führt er uns unter der Weser hindurch.
Die Kuhweiden sind hier in Friesland bei Sonne mindestens so grün wie in der Schweiz. Nur Windturbinen gibt es hier bedeutend mehr.
Wir kommen zu einem Stellplatz in Wangerland bei Hohenkirchen an einem kleinen See.
Hier werden Hausboote produziert.
Wir geniessen gerade seit Tagen wieder einmal die Sonne, als man uns informiert, dass hier heute Nacht ein Boot verladen werden soll und das dies mit erheblichem Lärm verbunden sein soll.
Da es am anderen Ende des Sees auch einen Stellplatz gibt, fahren wir, hinsichtlich einer stilleren Nacht, lieber dort hin. Auch dort stehen wir sehr schön mit Blick auf den kleinen See.
Hier entsteht seit 2005 durch einen niederländischen Investor eine Freizeitanlage, wo früher eine Kaserne der Bundeswehr war. Dass man bei dieser «Pfütze» von einem Meer spricht, ist im Niederländischen eben so. Da heisst ein See eben Meer und das Meer ist die Zee.
Und dies ist der heutige Abendhimmel.
Gefahren: 110 km