62. Tag, Freitag, 19. Juli 2019
Wir verlassen Maasholm. In Kappeln ergänzen wir unseren Proviant-Vorrat.
Der Spaziergang durch den Ort fällt sehr kurz aus, da dunkle Wolken Regen ankündigen.
Das war gut so, denn schon bei der Fahrt über die Schleibrücke setzt der Regen ein.
In der Eckernförder Bucht sehen wir im Vorbeifahren auf die Ostsee.
In Wulfshagen leitet uns unser Navi auf schmalen Strassen in ländliches Gebiet.
Hier könnte eine Entenfamilie über den Weg laufen.
Wir kommen an grossen Gutshäusern vorbei . . .
. . . und an gesunden alten Eichen . . .
Manchmal war die Strasse für uns recht schmal . . .
. . . und richtig eng wurde es, als ein landwirtschaftliches Fahrzeug entgegenkommt.
Dann kommen wir nach Schinkel, womit Renate einige Kindheitserinnerungen verbindet. Sie war hier mit Familie nach der Flucht aus Mecklenburg von 1946 bis 1950 auf einem Bauernhof einquartiert.
Später wurde dieser Hof nach einem Brand durch Blitzeinschlag vernichtet und aufgegeben.
Nur noch das alte Backhaus und ein Nebengebäude sind zu sehen.
Trotzdem verbindet Renate viele Erinnerungen mit diesem Ort.
In diesem Bach haben sie als Kinder gebadet.
Wo uns jetzt Kühe beobachten, wurde Renate auf dem Schulweg von einem Ganter geplagt.
So ähnlich sah wohl auch damals schon der Schulweg aus.
Das alte Schulhaus steht noch und ist heute noch in Funktion.
Die Einrichtung ist auch heute immer noch recht einfach.
In der Mühle liessen die Eltern Korn mahlen, sofern vorhanden.
Danach fahren wir zum Gut Rosenkranz, wo Renates Mutter bei der „alten Baronin“ Bücher ausleihen konnte. Etwas geistige Nahrung war in diesen schlechten Jahren von unschätzbarem Wert.
Gut Rosenkranz hieß bis 1828 Gut Schinkel. Der damalige Besitzer Robert Weber (1798–1876) benannte es nach seiner Frau Axeline von Rosenkrantz, der er seinen Titel Freiherr von Rosenkranz verdankte. Durch Heirat gelangte das Gut in den Besitz der Familie von Münchhausen, die es bis heute führt. 1284 wurde an der Stelle des späteren Guts eine Wasserburg erwähnt, die 1791 durch das heutige Herrenhaus ersetzt wurde, das Ende des 19. Jahrhunderts zu einer geschlossenen Hofanlage mit einem Torhaus mit Säulenhalle erweitert wurde. Im Torhaus befinden sich zwei Glocken von 1531/41. Im Landschaftsgarten hinter dem Herrenhaus befinden sich Reste des alten Eiderkanals. Seit 1989 wird auf dem Gut ökologische Landwirtschaft betrieben.
Wir haben ein sehr interessantes Gespräch mit der Enkelin der Baronin und ihrem Mann.
Der Nordostseekanal ist hier so nah, dass wir die grossen Schiffe sehen können. Das Schinkel so nahe am NOK liegt, war Renate nicht bewusst.
Nun brauchen wir einen Stellplatz zum Übernachten. Der erste Platz, eine ehemalige Fährstelle in Lindau am NOK, ist wegen Strassenarbeiten gesperrt.
Beim zweiten Versuch, in Landwehr an der Fähre über den NOK, haben wir dann mehr Glück.
Wieder haben wir einen tollen Ausblick auf die vorbei fahrenden grossen Pötte.
Es ist wieder sonnig und warm, sodass wir den Abend noch im Freien verbringen können.
Drei Niederländer stehen auch schon hier. Da kommen wir natürlich schnell ins Gespräch.
Zwei der Nachbarn haben Drohnen dabei. Das interessiert Michael natürlich. Vor einem Jahr war das bei uns auch ein Thema.
Es ist schon toll, was diese kleinen Fluggeräte für Perspektiven ermöglichen und tolle Aufnahmen machen.
Vom Ufer sehen wir das so.
Gefahren: 90 km