32. Tag: Yerseke bei Goes in Zeeland – mobiblog.ch

32. Tag: Yerseke bei Goes in Zeeland

Wir haben dann trotz der Tropennacht gut geschlafen. 
Die Möglichkeit, dass wir im Gästetrakt von Susanne und Peter noch duschen konnten, hat natürlich auch dazu beigetragen. 

Morgens sitzen wir beim Frühstück und danach noch bis gegen Mittag zusammen. Auch wenn wir uns selten sehen, sind wir sofort wieder so vertraut. Vielen Dank für eure herzliche Gastfreundschaft, Susanne und Peter. 

Vor der Weiterfahrt bestaunen wir noch die Computer gesteuerte Bewässerungsanlage für den grossen Garten. 

Beim ersten Kreisel grasen einige fast naturgetreue Kühe. 
Im zu Rucphen gehörenden Ortsteil Schijf scheinen recht wohlhabende Menschen zu wohnen, jedenfalls lassen die schönen Häuser dies vermuten. Dann heisst es «Tot ziens» (auf Wiedersehen) und wir ahnen da noch nicht, wie schnell dies eintrifft. 

Wir fahren einige Kilometer durch dichte Wälder, die wir hier nicht vermuteten. Am Ende der Waldstrecke sehen wir einen Wanderparkplatz mit viel Schatten. Genau das Richige für unsere Mittagsrast. Es ist mit 33° im Schatten immer noch sehr heiss. 

Da fällt uns auf, dass unser Kühlschrank schon wieder nicht kühlt. Die Gasflamme ist kaum zu sehen und zu hören. So ein Mist!!

Also kehren wir nach kaum 10 Kilometern Fahrt wieder um, denn bei Susanne und Peter bekommen wir Strom, falls wir den Gasbrenner nicht wieder reparieren könnten. 

Peter ist sofort behilflich. Er hat eine bestens ausgestattete Werkstatt für seine Oldtimer und sogar einen Kompressor. Damit können wir alle Leitungen und Düsen gründlich reinigen. Danach brennt die Flamme wieder ganz normal. Wir bleiben noch einige Zeit, um den Kühleffekt abzuwarten. Tatsächlich sinkt die Temperatur wieder. Das braucht seine Zeit, aber wir sind zuversichtlich. Gegen 16 Uhr wagen wir einen Neustart in Richtung Zeeland. 

Auch beim zweiten Mal ist die Strecke durch den Wald sehr schön. 
Roosendaal, eine Stadt mit fast 80’000 Einwohnern, streifen wir nur am Rande. Das letzte Stück nach Zeeland fahren wir auf der Autobahn. Wir beschliessen einen Stellplatz in Yerseke anzusteuern. Dort kommen wir im Regen an. Es ist ein riesiger Parkplatz für Camper, wo wir bisher die Einzigen sind. Nur ein Van aus Polen steht auf dem für PKW ausgeschilderten Parkplatz. 

Es wird deutlich kühler. 

In einer Regenpause machen wir uns auf einen Spaziergang in den Ort. Vor Jahrzehnten waren wir wohl schon einmal hier mit Onkel und Tante von Michael. 

Der Ort liegt hinter einem hohen Deich versteckt, denn vor dem Deltaplan mit dem Hochwasserschutz war auch dieser Ort bei Sturmflut gefährdet. Auf dem Deich reiht sich ein Restaurant an das andere. Es werden hier hauptsächlich Austern und Muscheln aus der hiesigen Zucht angeboten.

«Die Zeeländer betreiben nicht nur Landwirtschaft an Land. Sie betreiben auch intensive Unterwasserlandwirtschaft. In der Oosterschelde gibt es Parzellen mit Austern und Muscheln.  In den Austerngruben werden die Austern dann gelagert und auf innovative Weise von Sand und Schlick befreit.
Die Austerngruben werden schon seit Jahrhunderten von den Muschelzüchtern in Yerseke genutzt. Sie sind eine Art großer Betontanks, in die das Wasser der Oosterschelde abgesenkt werden kann. Die Austerngruben und die sie umgebenden Schuppen stammen aus 1873» (Quelle)

Dies Zeeuwse Muscheln werden europaweit vertrieben. Die Muschelbänke in der Oosterschelde waren ein wichtiges Argument, um das Osterschelde-Sturmflutwehr als bewegliches Wehr zu bauen, wodurch das Wasser der Nordsee in die Oosterschelde fliessen kann. 

Es stürmt inzwischen recht anständig und immer wieder zieht ein Regenschauer über uns hinweg.

Abends sind auf dem Stellplatz in Yerseke 17°, das sind 20° weniger als gestern Abend!!!

Wir stehen immer noch alleine auf weiter Flur.

Gefahren: 70 km

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