132. Tag, Donnerstag, 4. Oktober 2018
In Talheim löst sich der Morgennebel schnell auf. Wir wollen heute den „Campus Galli“ bei Meßkirch besuchen, ein Vorschlag, den wir gestern von Tobias erhalten haben.
Noch hängen einzelne Nebelschwaden im Tal.
In Tuttlingen kreuzen wir das Donautal und fahren auf der Höhe bei Neuhausen durch die sonnige Herbstlandschaft.
Kurz vor Meßkirch kommen wir plötzlich wieder in dichten Nebel. Beim „Campus Galli“ ist es deshalb anfangs noch recht kühl.
Die Sonne kämpft sich aber auch hier bald durch.
Seit 5 Jahren arbeiten Handwerker daran, ein mittelalterliches Kloster zu bauen, wie es Mönche im 9. Jahrhundert auf der Insel Reichenau gezeichnet und beschrieben haben.
Mit den Mitteln, wie sie vor 1200 Jahren zur Verfügung standen, soll auf dem „Campus Galli“ im Laufe der Jahre eine ganze mittelalterliche Stadt nach dem St. Galler Klosterplan entstehen, die karolingische Klosterstadt Meßkirch.
Auf unserem Rundgang sehen wir verschiedenste Handwerker bei der Arbeit.
Es ist sehr interessant, die alten Einrichtungen und Handwerker-Techniken in der Praxis zu sehen.
Die Museumspädagogik
Der Schreiner (der Mann ist echt bei der Arbeit)
Der Hühnerstall (der Hahn ist echt)
Eine Mauer aus Weidengeflecht und Lehm
Der Schmied
Der Drechsler
Dieser Drechsler arbeitet an einer Säule für die Kirche
In der Seilerei werden Seile, Fäden und Zwirn aus Hanf oder aus Flachs gedreht.
Es werden Schweine, Ziegen und Schafe gehalten.
Die Holzkirche von aussen
Die Holzkirche von innen
Fertige Säulen des Drechslers
Historische Balkenverbindung
Dachschindeln von unten gesehen
Wir essen auch mittelalterlich: „Dennetle“, ein Weizenfladenbrot mit Schmand, Zwiebeln und Speck, und Schmand mit Käse. Also die Junkfood-Pizza des Mittelalters. Dazu trank Renate heissen Minztee und Michael heissen Met, einen Honigwein, der ganz schön in die Glieder fährt.
Das ganze Areal ist recht weitläufig und als wir wieder beim Mobi sind, beschliessen wir, nicht mehr weit zu fahren.
Der nächste Stellplatz liegt in Meßkirch, nicht sonderlich hübsch oder ruhig, aber für eine Nacht OK.
Dafür bietet Meßkirch unerwartete Sehenswürdigkeiten. Messkirch war über 800 Jahre lang Residenzstadt mächtiger Adelsgeschlechter.
Das Renaissance-Schloss mit Hofgarten
Das historische Rathaus
Die Barockkirche St. Martin
und viele schöne Fachwerkhäuser und andere Kirchen.
Nach all diesen Eindrücken und langen Märschen werden wir gut schlafen.
Gefahren: 60 km