Heute Nacht hat es kräftig geregnet. Zum Teil so stark, dass wir die Nachrichten im Fernseher nicht verstehen können.
Dann geht unsere Fahrt kurvenreich weiter auf herbstlichen «grünen» Stassen durch den Harz.
Es ist eine wunderschöne Strecke.
Oft fahren wir auf 450 bis 500 müM. mit einer tollen Aussicht. Wir kommen durch Orte mit für hier typischen Häusern.
Wir nähern uns immer mehr den abgestorbenen Fichtenwäldern, schrecklich anzusehen und sehr traurig. In der Ferne ist der Brocken zu erkennen, wo kürzlich der Wald brannte.
Schuld ist der Borkenkäfer, bzw. Klimawandel, der dies begünstigt. Es rächt sich auch die Fichtenwald-Monokultur im Harz:
Jahrhunderte haben die Menschen im Harz vom Erz-Bergbau gelebt. Es wurde viel Holz benötigt: für den Ausbau der Stollen, zum Befeuern der Schmelzöfen und in Kohlemeiler für Holzkohle. Das führte dazu, dass sich die Wälder im Harz verändert haben. Anstelle von Buchen wurden die schneller und gerader wachsenden Fichten gepflanzt.
Lange bleiben wir heute vom Regen verschont, aber kurz vor unserem Ziel in Duderstadt erwischt es uns doch noch. Der Wachturm bei der ehemaligen Zonengrenze erscheint nur schemenhaft.
Renate würde heute zum Abendessen so gerne irgendwo einkehren, aber montags scheinen hier alle Gaststätten geschlossen zu sein. Die Rettung der Gelüste wird erfüllt durch «Witwe Bolte», einem Hähnchen-Grill.
Zusammen mit einem Baguette, Apfelmus und Wein essen wir sehr gut und reichlich auf dem Stellplatz in Duderstadt.
Gefahren: 130 km