Heute soll wieder ein heisser Tag werden. Da wir sowieso weiterfahren wollen, kümmert uns dies im klimatisierten Fahrzeug nicht mehr so sehr.
Wir nützen in Zerbst noch die einwandfreie Entsorgungsstation und besorgen noch Nachschub für unseren Kühlschrank. Die Stadt kann jeden Euro brauchen.
Vorbei an den Bausünden der Neuzeit verlassen wir Zerbst um 11:45 wie die historische Turmuhr zeigt.
Die Gegend ist flach. Maisanbau ringsum soweit das Auge reicht.
Bei Barby kommen wir an die Elbe.
Eine Gierseilfähre bringt uns für € 7.50 ans andere Ufer. Der Wasserstand der Elbe ist 50 cm tiefer als Normal und der Fährmann ist besorgt, dass wir beim Verlassen der Fähre mit unserem Hecküberhang aufsitzen. Aber alles geht gut.
Es bläst nachmittags ein kräftiger Wind, wie an der Silberpappel hinter dem Ortsschild gut zu erkennen ist. Unmengen von Traktoren sind unterwegs, alle mit gedroschenem Mais beladen.
Wir nähern uns dem Harz, wo wir in Gernrode einen Stellplatz anpeilen. Der Ort liegt 160 Meter höher als gestern in Zerbst. Das ist nicht viel, aber doch erhoffen wir uns mehr Schatten und kühlere Luft aus den Wäldern. Das erweist sich auch als richtig.
Quedlinburg und andere schöne Orte lassen wir bei dieser Hitze links liegen. Wir kennen die meisten auch schon.
Wir verbringen einen angenehmen Nachmittag. Eine sehr zutrauliche Fliege geniesst unser Essen offenbar auch.
Abends, – es ist kaum zu glauben -, weht ein recht frischer Wind ins Tal, sodass wir, sowie alle Nachbarn auch, uns in die Camper verziehen.
Nachmittags verwirrt uns eine Push-Nachricht auf’s Mobiltelefon. Warnung! – Gefahr! – und wir sind in diesem Gebiet!
Als diese Meldung ein zweites Mal mit einem sehr aggressiven Warnton übermittelt wird – gleichzeitig auch bei einigen Nachbarn -, schauen wir im Internet nach. Die traurige Realität: der Wald am Brocken brennt über eine Länge von 1 Kilometer. Das Löschen wird sich über Tage hinziehen.
Aber wir müssen uns hier, etwa 60 km entfernt, sicher keine Sorgen machen.
Oberhalb vom Stellplatz liegt der «Osterteich», ein kleiner Stausee, in dem man baden kann.
Der Wald sieht an vielen Stellen nicht so gesund aus. Es fährt hier auch die dampfbetriebene Selketalbahn vorbei.
Leider haben wir wegen der Berge ringsum ganz knapp keinen Satelliten/Fernsehempfang.
Gefahren: 100 km