Wir haben wunderbar geschlafen und fahren weiter durch die schöne Landschaft nach Neustrelitz.
Es interessiert uns, wie weit die neuen Eigentümer der Seestrasse 31 mit der Renovation sind. Hier haben von etwa 1925 bis 2015, also durchgehend 90 Jahre immer Warnckes, der Familie von Renate, gewohnt. Von aussen betrachtet sind seit letztem Jahr keine grossen Baufortschritte zu erkennen.
Wie immer hier, gehen wir beim Fischerhof zum Essen.
Der Betreiber steht mit 72 Jahren immer noch hinterm Tresen. Aber er hat die Öffnungszeiten reduziert. Das Essen war wieder lecker, allerdings sind auch hier die Preise in den letzten Jahren markant gestiegen. Vor einigen Jahren war das Tagesgericht (Zander- und Schwertfischfilet) noch für unter 10 Euro zu haben. Nun sind es schon 17 Euro, ohne Getränk.
Nachmittags fahren wir nach Grünow zu Freunden unserer Familie.
Renate und Jürgen empfangen uns in ihrer gemütlichen Bündnerei (der Begriff bezeichnet ein bescheidenes ländliches Anwesen). Wir werden verwöhnt mit Kaffee und selbst gebackenem Pflaumenkuchen. Alles lecker und fein. Und wir haben uns viel zu erzählen.
Der Ort hatte kürzlich seine 700-Jahr-Feier. Die Sonnenuhr ist ein Geschenk des Glaskünstlers Werner Max Kothe. Allerdings scheint uns der Standort weitgehend im Schatten dafür doch eher suboptimal.
Wir spazieren zur nahen Kirche, einem mittelalterlichen Feldsteinquaderbau aus dem 14.Jahrhundert.
Innen ist die Kirche hübsch schlicht. Dieser schwebende Engel aus dem 18 Jh. scheint uns sogar hübscher als der berühmte von Ernst Barlach im Dom von Güstrow.
Seit neuestem hängt hier auch diese Tafel mit allen Pastoren in Grünow seit der Reformation.
Als 15. Pastor wirkte hier Renates Urgrossvater ganze 35 Jahre, so lange wie keiner bisher.
Nach diesen erlebnisreichen und schönen Stunden verabschieden wir uns gegen Abend von Renate und Jürgen.
Wir wollen zuerst nach Neustrelitz, haben dann aber Bedenken dort am Samstag so spät noch Platz zu finden. So ändern wir den Kurs in Richtung Templin.
Was wir nicht ahnen konnten, auf welchen Strassen wir von unserem Navi gelotst werden.
Auf mindestens 10 Kilometern geht es über Kopfsteinpflaster der schlimmsten Sorte quer durch den Naturpark Feldberger Seenlandschaft. Mehr als Schrittgeschwindigkeit lässt unser hart gefedertes Mobil nicht zu. Und dann werden 10 Kilometer sehr lang!
Der dichte Urwald links und rechts der Strasse ist allerdings wunderschön.
Nach dem Wald kommen wir wieder auf gute Strassen und können normales Tempo fahren. Die Landschaft schimmert rötlich in der Abendsonne, die bald ganz verschwindet.
Als wir den Stellplatz in Templin erreichen ist es schon fast dunkel.
Gefahren: 90 km