Ein Wechselrichter ist mittlerweile in fast jedem Wohnmobil zu finden. Viele möchten auf den Luxus ihrer heimischen Geräte wie Kaffeemaschine, Haartrockner oder Notebook auch auf Reisen nicht verzichten.
Der Wechselrichter macht aus 12 V Gleichstrom eine Wechselspannung von 230 V. Aber nicht bei allen Spanungswandlern kommt am Ende eine reine Sinus Kurve heraus, wie wir es von zu Hause gewohnt sind. Den Haartrockner, Wasserkocher oder die handelsübliche Kaffeemaschine interessiert eine modifizierte Sinuswelle nicht die Bohne. Bei einer Pad- oder Kapselmaschine könnte das schon wieder anders aussehen. Bei Notebooks und deren Netzteilen oder empfindlichen, elektronischen Geräten kann die Funktionalität ebenfalls beeinträchtigt werden. Die Netzteile werden wärmer als sonst, beginnen zu brummen, das Trackpad vom Notebook macht komische Sachen und mit Akkuladegeräten wird keine Vollladung der Batterien erreicht. Man kann quasi sagen, je schlechter die Sinuskurve des Wechselrichters ist, umso unzuverlässiger ist der Betrieb mancher Geräte. Umgekehrt, je besser die Sinuskurve geglättet wird, umso weniger Probleme wird man haben. Aber diese saubere Spannung kostet Geld. Darum sind reine Sinus Wechselrichter meist teurer. Quelle: campofant.com
Auch wir möchten nicht auf diesen Komfort verzichten und bestellen einen Spannungswandler 12V, 1500/3000 W, reiner Sinus von Solartronics. Damit sollte auch unser grösster Verbraucher, die Nespresso-Maschine mit 1250 Watt betrieben werden können. Das Gerät soll möglichst liegend eingebaut werden und und genügend belüftet sein.
Ein idealer Platz wäre bei uns unter dem Funktions-Doppelboden hinter den Sitzen. Da die zwei 12 Volt Bordbatterien unter dem Beifahrersitz stehen, würde auch das Zuleitungskabel nicht zu lange.
Dazu musste ich erst einmal klären, was unter dem Doppelboden sonst schon alles verbaut ist.
Mit einem Endoskop konnte ich durch die Lüftungsschlitze den Hohlraum untersuchen. Hier ist die eingeklebte Stütze des Funktions-Doppelbodens zu erkennen.
Mutig wurde dann mit der Oberfräse ∅ 5mm (und einer Anschlag-Schablone) eine Öffnung gefräst. Erwartungsgemäss macht Fräsen schrecklich Staub. Deshalb hatte ich wohlweisslich mit Folie alles ringsum geschützt. Der Ausschnitt konnte nicht in den Hohlraum fallen, da just dort eine Stütze von LMC eingeklebt war. Aber mit Gewalt wurde auch diese Hürde überwunden. Das Loch, sowie der Ausschnitt wurden ringsum mit Kanten-Umleimer von 2mm versehen und waren damit als Deckel zu verwenden.
Die Heiz- und Lüftungsrohre konnten recht einfach etwas platzsparender verlegt werden und so entstand ein perfekter Raum für den Wechselrichter.
Die mitgelieferten Kabel für die Stromzufuhr waren leider 10 cm zu kurz.
Ein Autoelektriker fertigte uns diese in der richtigen Länge an. Zum Anschliessen dieser Kabel an den Batterien musste der Beifahrersitz demontiert werden. Mit einem 5 mm Inbus Schlüssen sind dazu 6 Schrauben zu lösen. Das ist (beim ersten Mal) recht mühsam. Man muss den drehbaren Sitz in die richtige Position bringen, damit man schrauben kann. Wenn diese dicken Stromkabel angeschlossen sind, funktioniert der Inverter schon. Es gibt dazu noch eine Fernbedienung, dann muss man nicht jedesmal den Schalter am Gerät betätigen. Die Fernbedienung ist ein Kabel mit einem Druckschalter am Ende. Bei uns soll der Schalter vom Kontroll-Panel über der Eingangstüre zu bedienen sein. Bei „Ein“ leuchtet der Schalter grün. Das Verlegen dieser Leitung ist ein Kapitel für sich.
Das gelieferte Kabel ist mit 5 Metern zu kurz für einen „Umweg“ unter Bad, Kühlschrank, Schrank, Hecksitzgruppe und Küchenmöbel hindurch. Also bleibt nur der Weg über die Eingangstüre hinweg.
Das ist mit einem Kabelkanal seitlich der Eingangstüre zum darüber liegenden Kontroll-Panel zu realisieren. Im gleichen Kanal sollen dann das Fernsteuerungskabel, ein Stromkabel 230 Volt vom Inverter zu einer Stecksdose am Küchenmöbel, sowie die beiden Kabel für die Solaranzeige und den BatterieComputer führen.
Durch die Öffnung des Bedien- und Kontrollpanels musste gearbeitet werden.
Das war sehr eng und nicht einfach, aber mit viel Geduld und der „Feinsäge“ schlussendlich erfolgreich.
Zum Schluss sieht alles sauber aus und funktioniert.
Die Inverterstrom-Steckdose
Der Inverter versorgt nicht nur 2 Steckdosen, sondern nun auch unser Satelliten WLAN mit 230 Volt. Der vorherige kleine Wechselrichter war schon einmal durchgebrannt und dient nun nur noch als Reserve.