Unser Fahrzeug ist recht hart gefedert. Wir brauchten deshalb die Heckstützen eher selten. Die sollen verhindern, dass das Fahrzeug beim „Wohnen“ nicht unangenehm wackelt. Aber bei längeren Aufenthalten verwenden wir sie doch.
Man muss dann eine Kurbel mit Steckschlüssel auf einen Sechskant weit unter dem Fahrzeug aufstecken. Das führt zu bühnenreifen Verrenkungen beim Zielen und auch schon mal zu nassen Knien. Schon deshalb benützte ich die Heckstützen bis jetzt nur ungern. Und wenn es dann womöglich noch dunkel ist, wird alles noch „anspruchsvoller“.
Das soll nun anders werden. Bei einem Wohnmobilisten unterwegs, – vielleicht fällt mir der Name wieder ein-, sah ich sein Patent mit einem Führungsrohr. Das diente mir als Vorlage.
Da ich nicht tagelang liegend unter unserem Fahrzeug verbringen wollte, dachte ich mir eine Konstruktion aus, die ich weitgehend vorfertigen kann.
Für meine Konstruktion benötigt man:
- Zwei Alu-Rohre (∅ 29.5 mm, 2.4 mm stark und 42 cm lang) durch welche die 17er Nuss passt.
- 2 x 4 Gewindestangen M8, ∼ 250 mm lang (1 Meter vierteln geht).
- 2 x 20 M8 Muttern
- 2 x 4 Hutmuttern
- 2 Halterplatten Sperrholz WF 15 mm, Grösse 100 x 350 mm, 4 Bohrlöcher für die Verschraubung unter dem Fahrzeug, zum Schluss wasserfest lackiert.
- 2 x 4 Einschraubgewinde M8
- 2 x 4 Rohrschellen, selbstgefertigt aus ALU-Band 30 mm
Das alles kann nun nach Plan zusammengebaut werden. Bei einem „Probelauf“ wird dann die Längs- und Querposition unter dem Fahrzeug angezeichnet (ein Anschlag hilft, besonders beim späteren endgültigen Befestigen). Die Höhe kann mit dem Gewinde immer justiert werden. Wenn die Position stimmt, werden die Löcher für die Schrauben im Fahrzeugboden durch die Halterplatte vorgebohrt. Dann kann man diese provisorisch am Fahrzeugboden anschrauben. Wenn die Position des Führungsrohres mittig mit dem Sechskant der Heckstütze übereinstimmt, geht es an die endgültige Montage.
Nun können die Halterplatten mit Montagekleber (der Anschlag und die Schrauben helfen die richtige Position wieder zu finden) endgültig befestigt werden. Zu empfehlen ist ein Anpressdruck bis der Montagekleber fest ist (z.B. mit einem Holzstab vom Boden gegen oben verspannen).
In Längsrichtung sollte die Position nun stimmen, sonst hat man ein Problem. In der Höhe kann das Rohr nun eventuell noch genauer vor den Sechskant der Heckstütze justiert werden.
Wenn alles passt, werden die Muttern definitiv und sicher gekontert. Das wär’s auch schon!
Einige Camper benützen einen langen Steckschlüssel auf einem Akkuschrauber. Ich werde beim Kurbeln „von Hand bleiben“. Etwas Fitness tut gut und dieses Loch finde ich sogar im Dunkeln.
Als Finishing fand ich noch eine Abschlusskappe aus Kunststoff.