96. Tag: Vaggeryd, am See Fängen, 2. Tag – mobiblog.ch

96. Tag: Vaggeryd, am See Fängen, 2. Tag

Wir haben herrlich geschlafen. 

Aus unserem Heckfenster sehen wir den See unberührt daliegen . . . 

. . . aber nicht mehr lange, denn Michael stürzt sich bald hinein.

Nun, – es ist eher ein herantasten. Aber ist der eigene Schweinehund erst mal überwunden, ist so ein Bad sehr schön und herrlich erfrischend. Von der Farbe des Wassers her glaubt man in Cognac zu schwimmen. Das liegt am hohen Mineraliengehalt und ist unbedenklich. Trotzdem muss eine Geschmacksprobe nicht sein. Dann schon lieber richtiger Cognac. 

Dieser Platz verdient es länger zu bleiben. Das denken auch zwei schwedische Paare mit ihren zum Camper ausgebauten Oldtimern. 

Der eine ist ein perfekt renovierter Mercedes Bus mit Baujahr 1966, der andere ein Volvo-Militärfahrzeug mit Baujahr 1975. Dessen Kücheneinrichtung wird aussen unter dem Vorzelt per Regalsystem angehängt, inklusive Nespresso-Kapselmaschine. Einfach genial! 

Wir laufen am Vormittag in östlicher Richtung durch den Wald am See entlang.

Allzuweit kommen wir hier nicht, weil uns ein Feuchtgebiet stoppt. Auf dem Waldboden läuft es sich wie auf Watte. Der Wald ist nicht allzu dicht und Heidelbeeren wachsen in rauen Mengen. Immer wieder haben wir eine schöne Aussicht auf den See. Das Wetter ist heute nicht so eindeutig sonnig. 

Viele Baumwuzeln sind hier ziemlich unterspült. Vermutlich von den westlichen Winterstürmen, Wind und Wetter. Es ist erstaunlich, dass auch grosse Fichten immer noch stabil stehen.

Am Nachmittag ergoss sich dann ein Gewitter über uns. Danach wurde es zwar wieder trocken, aber die Sonne zeigte sich auch nicht mehr. 

Bei Nieselregen starten wir am späteren Nachmittag noch zu einen weiteren Spaziergang in südliche Richtung am See entlang.

Der Kiefernwald ist hier offener. Auch hier kommen wir zuerst an vielen Heidelbeersträuchern vorbei, dann folgt plötzlich ein Meer von Preiselbeersträuchern voll reifer Früchte.
Die unberührte Natur bietet hier so viel, Moose, Flechten und scheint auch in Ordnung zu sein.
Aber wir hören keine Vögel und auch Insekten bemerken wir kaum. Dies ist schon beängstigend.
Eine andere Angst, nämlich dass aus dem Nieselregen ein richtiger werden könnte, lässt uns umkehren.

Heute haben wir Nachbarn aus Österreich, den Niederlanden und aus Deutschland. Alles nette Leute, mit denen man sich gut unterhalten kann.

Es wird heute kein Abendrot geben. Dafür aber einen gemütlichen Abend und das Rot aus dem Glas.

Gefahren: 0 km 

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