59. Tag: Esberg, Parking A817, 1. Tag – mobiblog.ch

59. Tag: Esberg, Parking A817, 1. Tag

Der Bauer ist schon früher aktiv als wir. 

Heute geht’s wieder weiter. Aber schon nach 1.5 Kilometer, bei der Kirche von Vester Vedsted, halten wir wieder an. Denn zweimal hin und zurück sind wir hier immer nur vorbeigefahren. Heute wollen wir die Kirche anschauen. Wir haben auch Glück, dass uns ein Angestellter aufschliesst. So können wir auch einen Blick ins Innere werfen. 

Die Geschichte der Kirche Vester Vedsted geht ungefähr auf das 12. Jahrhundert zurück, wo sie auf einer Düne ursprünglich aus Tuffstein erbaut wurde. Bis zum 15. Jahrhundert war die Kirche ohne Turm. Das Innere ist schlicht, aber sehr hübsch. Wie in vielen Kirchen in Küstennähe, hängt auch hier ein Segelschiff. In Dänemark hängen mit 1400 Exemplaren besonders viele «kirkeskib», also «Kirchenschiffe». 

Unsere Scheiben haben auch wieder eine Wäsche nötig. Hier finden wir einen geeigneten Platz im Schatten.

In Ribe fahren wir dann zu einem Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. Auch um 11:30 Uhr war hier immer noch Stau. Drei Camper sind vor uns dran. Und das Frischwasser läuft so etwas von spärlich aus der Leitung, dass man beim Drücken des Automatik-Knopfs fast Schwielen an den Händen bekommt bis der Wassertank endlich voll ist. Kein Wunder, dass es hier Stau gibt.

Weiter geht unsere Fahrt in nördliche Richtung. Es bläst ein starker Wind, was an Fahnen und Bäumen gut zu sehen ist. Auch die Windkraftanlagen könnten heute viel produzieren. Allerdings stehen viele Windräder still. Vermutlich, weil die Produktion bei Minuspreisen keinen Sinn macht. 

Nicht nur die Surfer lieben den Wind, auch Renate, als Kind des Nordens, hat ihren Spass.

Wir lassen Esbjerg links liegen und fahren etwas nördlich zu einem Übernachtungsplatz an der «Ho Bucht».

Die letzten 2.5 Kilometer müssen wir über eine Naturstrasse, aber durch eine sehr reizvolle Heidelandschaft. 

Unser Übernachtungsplatz ist der Parkplatz Marbæk A817, direkt an der Ho Bucht. Allerdings ist uns der erste Standort mit direkter Sicht auf die Bucht viel zu stürmisch. Deshalb verkriechen wir uns später hinter einer Baumreihe, wo wir nun ziemlich windgeschützt stehen, dafür sehen wir das Wasser nur noch durch die Bäume. Wir sind die ersten hier und haben deshalb noch freie Wahl. Abends werden noch 6 Camper dazukommen. 

Wir spazieren am Ufer entlang, wo hinter Büschen versteckt schöne Häuschen stehen. So kommen wir zum Parkplatz A814, wo schon mehrere Camper stehen. Dieser Platz ist einiges grösser, aber man steht hier dem Wind voll ausgesetzt.
Später erfahren wir, dass unsere gestrigen Nachbarn, Insa und Reiner, heute auch hier waren, aber wegen des zu starken Windes weitergefahren sind. Fast hätten wir uns also wiedergesehen.

Auf dem Rückweg pflückt Renate noch einige Wiesenblumen. Da kommt wieder einmal das hübsche Väschen von Margret zum Einsatz. 

Was unbedingt erwähnt werden muss: auf allen diesen Parkplätzen gibt es öffentliche Toiletten mit Wasserspülung. Auf dem Platz A814 sogar mit einem Wickeltisch. Das finden wir erstaunlich und beispielhaft positiv. 

Das Wetter wechselt heute schnell. Mehrheitlich war es sonnig. Nachmittags ziehen dunkle Wolken über das Watt, aber es bleibt trocken. Insgesamt ist es heute deutlich kühler, mit tagsüber bei maximal 18°. Durch den Sturm fühlt es sich noch deutlich kälter an. Aber uns passt dieses Wetter.

Übrigens: Das dänisch-deutsch-holländische Wattenmeer ist das weltgrösste zusammenhängende Gezeitensystem mit Wattflächen, Untiefen und Niedrigwasser-Gebieten. So steht es hier an vielen Info-Tafeln.

Gefahren: 60 km

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