Sonntag: Gerne wären wir hier noch etwas geblieben.
Wir stehen hier am Oberalppass wunderbar. Auch eine Fahrt mit der neuen Seilbahn auf den Schneehüenerstock wäre sicher toll.
Aber der Pegelstand unserer Toilette ist schon nach 2 Tagen bedenklich hoch. So wird die weitere Route von einer Entsorgungsmöglichkeit gesteuert.
Der Campingplatz in Andermatt bietet weit und breit die einzige Entsorgungsstelle. Das liegt auch auf unserer Route zum Sustenpass.
Im Gotthardmassiv entspringen vier Flüsse. Die Quellen von Rhein und Rhone haben wir schon besucht.
Die Quelle des Tessin am Nufenpass werden wir nicht erreichen.
Aber die noch junge Reuss, die in Andermatt aus verschiedenen Quelltälern zusammenfliesst, wollen wir in der Schöllenenschlucht anschauen.
Leider sind dort alle Parkplätze belegt. Es ist Sonntag. Ausserdem sind in der Schöllenenschlucht auch die Häderlisbrücke, die Teufelsbrücke und das Suworow-Denkmal weitere Anziehungspunkte.
In Wassen zweigen wir auf den Sustenpass ab. Das «Chilleli» ist allen Bahnfahrern bekannt. Weil man sie dreimal sehen kann. Der Grund für dieses Kuriosum sind die berühmten Kehrtunnel der Gotthardlinie. Danach führt die Sustenstrasse durch das Meiental bergan.
Anfangs läuft der Verkehr noch flüssig. Später verzögert sich unsere Fahrt, durch „stop and go“ vor der Ampel der Baustelle im Tunnel, um sicher eine Stunde.
Auf der Passhöhe bekommen wir endlich unser Mittagessen. Der Parkplatz ist ein beliebter Treffpunkt für verschiedenste Fahrzeug-Clubs und Fans
. . . die der PS-starken Honda-Civics,
. . . der schwachbrüstige Vespas
. . . und der Oldtimer-Traktoren
Das Wetter wechselt laufend. Starker Wind treibt die Wolken über den Pass.
Wir machen trotzdem einen kleinen Spaziergang vom Parkplatz auf 2224 m.ü.M bis zum Berggasthaus auf 2259 m.ü.M.
Angenehm ist es nicht. Aber wir lassen uns von diesem starken Wind und feuchten Wolken nicht beirren. Wir geniessen die sich laufend ändernde Stimmung.
Im Berggasthaus Sustenpass Hospiz auf 2265 m.ü.M. decken wir uns mit Alpkäse ein. Mit 28 Franken pro Kilo zwar kein Schnäppchen, aber sehr fein. Jede Menge Gartenzwerge gibt es auch. Und als Kontrast im Hintergrund der Gletscher.
Da wir so einen guten Parkplatz haben, beschliessen wir hier über Nacht zu bleiben.
Umgeben sind wir von Blumen und Schafen, letztere dürfen hier frei herumlaufen.
Gefahren: 40 km