Donnerstag: Heute wollen wir den grössten unterirdischen schiffbaren See Europas besichtigen. Diese Idee haben auch viele andere (vor uns). Erst in der vorletzten der 26 heutigen Führungen ergattern wir um 17:45 noch drei Plätze.
So haben wir schön Zeit für eigene Aktivitäten. Alina mit einem weiteren Buch. Oma mit Näharbeiten und Opa ist am LapTop beschäftigt (schliesslich muss dieser Stellplatz unbedingt im «Wohnmobilland Schweiz» aufgeführt werden).
Der Stellplatz bietet Platz für 6 Fahrzeuge. Eng, aber zweckmässig. Dazu eine grosszügige Entsorgungsstelle, saubere Toiletten, sowie Frischwasser und Strom. Das alles für 15 Franken, die wir im nahen Restaurant Domino zu bezahlen haben. Tagsüber kommen Besucher des Lac Souterrain vorbei, aber nachts ist es hier wunderbar ruhig.
Ein Hinweisschild bergwärts zum See ist doch eher ungewöhnlich. Ein Restaurant/Bistro ist in der Nähe wie auch ein Weinkeller.
Nach dem gestrigen Regen erleben wir heute wieder strahlenden Sonnenschein. So war es mit grossen Aktivitäten hitzebedingt bald einmal vorbei. Aber Kartenspielen im Schatten der Bäume lag schon noch drin.
Rechtzeitig, d.h. 15 Minuten vor unserer Führung, sind wir am Eingang. Dann wird unsere Gruppe aufgerufen und es geht einige Treppen hinab zum Bootssteg. In einem Weidling ähnlichem Boot sitzen steuerbords und backbords je etwa 20 Personen. Heute alle mit Maske. Ein netter Guide rudert uns durch die Höhle, erzählt und beantwortet Fragen.
Der See entstand vor vielen Millionen Jahren. Erst 1946 verursachte ein starkes Erdbeben Risse im Gestein. Dadurch sank der Wasserspiegel um 15 Meter. So erst kam es zum heutige See und seiner touristische Nutzung. Knapp 300 Meter lang erstreckt sich der See 30 bis 70 Meter unter den hiesigen Weinbergen. Damit ist dies der grösste unterirdische See in Europa. Mehr dazu ist hier zu lesen. (Den grössten unterirdischen See weltweit findet man in Namibia).
Es ist sehr dunkel, aber sehr eindrücklich. Die Lufttemperatur ist mit ständigen 15° recht frisch. Das Wasser hat konstant 11°, ist glasklar und hat Trinkwasserqualität.
Auch diese Risse in der Decke stammen von Erdbeben
Vor einigen Jahren hat man Regenbogenforellen ausgesetzt. Die müssen jedoch gefüttert werden, da sie hier sonst nichts Nahrhaftes finden würden.
Alle Fotos werden sehr dunkel, da nicht geblitzt werden darf. Das ist auch gut so, denn es würde die mystische Stimmung und Andacht stören.
Nach etwa 30 Minuten kehren wir zurück von diesem eindrücklichen Erlebnis. Im Freien werden wir von der drückenden Hitze fast erschlagen.
Wir werden die Nacht noch auf diesem guten Stellplatz verbringen.
Gefahren: 0 km
Hallo ihr drei,
danke für diesen Bericht und die Fotos. Sehr spannend.